Zweiter finaler Prototyp

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Zurück zum finalen Prototyp

Ein zweiter finaler Prototyp? Final-final sozusagen? Nun, das Ziel lautet, eine universelle Schaltung für mehrere Röhren zu erzeugen. Daher war von vornherein geplant, mindestens eine weitere Einheit zu bauen, diesmal mit einer grünen Röhre.

Die meisten Röhren mit elektrostatischer Ablenkung haben eine grüne Leuchtfarbe. Da sich seinerzeit Philips für die DG7/32 entschieden hat, wurde diese nun auch die Kandidatin für den zweiten Versuch. Diese Röhre ist unempfindlicher als die zuvor eingebuate D10/191, sie weist aber eine weitere Besonderheit auf: sie hat einen deutlich höheren Strahlstrom zwischen Kathode und Anode, der bei großer Helligkeit schon einmal 3mA betragen kann. Das klingt nicht nach viel, aber ein Widerstandsspannungsteiler nimmt derartige Ströme übel und bleibt nicht stabil.

Daher wurden Anoden- und Kathodenspannung mit Zenerdioden stabilisiert. Die Anodenspannung wurde etwas kleiner als die mittlere Spannung der Ablenkverstärker gewählt, man erreicht jetzt zwischen Kathode und Anode etwa 620V. Der Wehneltzylinder bekommt weiterhin einen eigenen Spannungsteiler, weil man sonst Helligkeit in der Ablenkung erkennt – das vermiest die Bilder.

Die DG7/32 ist deutlich kleiner als die D10/191, sie passt daher in ein kleineres Gehäuse, das aber trotzdem noch die Bildröhrenplatine, mehrere Regler, den Trafo und eine zusätzliche Platine zur Verarbeitung von Composite-Video-Signalen aufnehmen kann. Im folgenden ein paar Bilder von der knuffigen, kleinen Variante.

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Die Bildröhre ist mit zwei handelsüblichen Auspuffschellen mit 38mm Innendurchmesser befestigt. Das sieht brachial aus, gibt aber zusammen mit etwas Moosgummi perfekten Halt – und ist günstig.

Die Platinen sind oberhalb und unterhalb angeordnet und mit Pfostensteckern miteinander verbunden. Auf der Rückseite finden sich die Kaltgerätebuchse, der doppelt trennende Netzschalter und ein Schalter zum Umschalten zwischen x-y-Eingangsbuchsen (rot-schwarz-grün) und gelber Eingangsbuchse für Composite Video. Die Regler auf der Vorderseite verantworten Helligkeit, Fokus und die Bildpositionen, während die Regler auf der Rückseite die Bildbreite und -höhe einstellen.

Als Befestigung für die Innereien wurde ausschließlich Plexiglas benutzt. Das Gehäuse selbst stammt wieder von Jan Wüsten, die Plexiglasstäbe gab es bei ebay, und die kleinen Plexiglasscheiben im Inneren stammen von Conrad.

Wie sieht das ganze nun im Einsatz aus? Lassen wir ein paar Bilder sprechen.

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Auch wenn ein Leuchtpunkt wenig Informationen enthält, so sagt er doch etwas über die Schärferegelung aus. Man kann ihn per Fokusregler sehr scharf stellen. Bei höheren Helligkeiten wird er aber zunehmend größer. Der Sinus im rechten Bild entstammt der EE2007-Schaltung für das Oszilloskop. Damit man den Elektronenstrahl nicht erst mühsam suchen muss, sollte man zwei zusätzliche 1µF-Kondensatoren zwischen den Ausgängen der Schaltung und den Eingängen der Bildröhreneinheit anbringen – die einzige notwendige Modifikation.

Nun zu den „richtigen“ Bildern: Die Röhre ist dank ihrer überall runden Form schwer zu fotografieren – immer reflektiert irgendwas. Und wenn man auf totale Dunkelheit setzt, erhält man überstrahlte Bilder. Die folgenden Bilder mögen daher als Impression dienen.

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Man sieht ein weitgehend einwandfreies, scharfes Testbild. Auf der rechten Seite gibt es noch Haken, die auch beim Testbild der D10/191 zu beobachten sind – Potenzial für Verbesserungen ist immer vorhanden. Das Bild rechts zeigt die beiden Protagonisten des Raumschiffs Orion bei einem Streit um den Abschuss eines toten Satelliten. Man erkennt die Szene und Details – aber wie Data zu Mr. Scott treffend antwortet, als der ihn nach der Art des Getränks fragt, das beide betrunken macht: „Es ist grün“.

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