MW-Superhet mit SA612-Oszillator

Dieser Superhet nutzt eine modernere Komponente, um die Oszillatorfrequenz zu erzeugen und sie mit der Eingangsfrequenz zu mischen. Das Design stammt von Jurjen Kranenbourg und ist ausführlich auf seiner Webseite und im Baukastenforum von Thomas Rigert dokumentiert. Ich danke Jurjen dafür, hier auf sein Werk verweisen zu dürfen.

Das Datenblatt sagt dazu Folgendes:

Der SA612A ist ein VHF monolithischer Doppel-Balanced-Mixer mit Low-Power und On-Board Oszillator und Spannungsregler. Er ist gedacht für günstige Low-Power-Systeme mit Signalfrequenzen bis 500 MHz und lokalen Oszillatorfrequenzen bis zu 200 MHz. Der Mischer wird durch einen „Gilbert-Zelle“-Multiplikator gebildet, der einen Gewinn von 14 dB und mehr bei 45 MHz liefern kann.
Der Oszillator kann mit einem Quarz oder als Puffer für einen externen lokalen Oszillator betrieben werden. Der Rauschabstand bei 45 MHz ist typischerweise unter 6 dB und befähigt das Gerät für High-Performance
in Schnurlostelefonen oder in Radios. Der geringe Leistungsbedarf empfiehlt den SA612A für batteriebetriebene Geräte.

Soweit, so gut. In der hier vorgestellten Schaltung wird der SA612 als zentrales Element benutzt, um aus Eingangssignal und Oszillatorfrequenz eine Mischfrequenz von 455 kHz herzustellen- es handelt sich also um die Eingangsstufe für einen Superhet, dessen zwei nachfolgende Abstimmkreise dann für eine präzise Filterung des empfangenen Signals sorgen. Der Oszillatorkreis muss dabei möglichst parallel zum empfangenen Eingangssignal laufen, was in der Schaltung durch den Einsatz vieler parallel und in Serie geschalteter Kondensatoren erreicht wird. Zudem ist eine präzise Kalibrierung erforderlich.

Jurjen empfiehlt in seiner Bauanleitung, die auf der Unterseite des Doppel-Drehkondensators vorhandenen Trimmer durch zwei auf der Bauplatte installierte Trimmer zu ersetzen. Das erleichtert den Abgleich erheblich, weil man das Gerät in Betriebslage abgleichen kann und nicht auf dem Kopf stehend.

Nach der Filterung durch die zweite ZF-Spule wird in diesem Bauplan zudem nicht die bei Philips sonst übliche Gleichrichtung durch die Germanium-Diode OA95 erledigt, sondern es kommt ein ZN414-Chip zum Einsatz. Das ist ein Dreibeiner, der intern ein paar HF-Verstärkerstufen hat und am Ende das NF-Signal ausgibt. Durch nur drei Anschlüsse ist allerdings seine Beschaltung ein wenig diffizil. Es muss außerdem beachtet werden, dass er mit 1,5V Betriebsspannung arbeiten möchte. In der Schaltung wird das durch ein Regelpotentiometer erreicht; die genaue Betriebsspannung legt man dann mit einem Multimeter fest. NF-Ausgang und Betriebsspannung teilen sich dabei einen Eingang.

Das Ergebnis ist eine NF-Spannung, die einem zweistufigen Verstärker zugeführt wird, der hier durch einen OpAmp LM3900 gebildet wird. Dessen Beschaltung ist identisch mit jener aus dem EE2013 (Gerät 4.6.1 UKW-Empfänger). Ein Transistor BC548 am Ende sorgt für eine Anpassung an den 150-Ohm-Lautsprecher.

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