Deutschstunde

Werte Leserinnen und Leser,

die Partei von Crazy Horst hat sich dieser Tage etwas Besonderes einfallen lassen, um wieder ins Gespräch zu kommen. In Deutschland soll in den Familien daheim vorrangig Deutsch gesprochen werden. Der Vorschlag wendet sich natürlich an Migranten aus der Türkei und dem Nahen Osten; niemand käme auf die Idee, einem Engländer, Franzosen oder Italiener vorzuschreiben, plötzlich Deutsch zu sprechen.

Richtig an dem Vorschlag ist nur eins: Eine gute Kenntnis der deutschen Sprache ist eine der Voraussetzungen für einen guten Job. Offenbar geht es der CSU aber gar nicht um die Bildung der Migranten, sondern um die Befriedigung einer Stammtisch-Klientel, die sich über jedes vor der gefühlten Norm abweichende Verhalten oder Lebensgefühl mokiert. Dort will man Kasse machen und verhindern, dass Otto Normalstammtisch sein Kreuzchen auf dem Wahlzettel zukünftig bei der AfD oder noch weiter rechts macht.

Die CSU darf wie jede andere Partei um Wähler kämpfen. Sie sollte aber berücksichtigen, dass gerade am Stammtisch selten gute Ideen geboren werden. Der langjährige Vorsitzende Strauß, selber des Hochdeutschen nicht mächtig, wusste dies bei einer Wahlkampfrede mit den Worten „Vox populi, Vox Rindvieh“ zusammenzufassen. Und gerade jene, die anfällig sind für rechtes Gedankengut und Intoleranz, wählen sowieso lieber das Original und nicht die Kopie.

Am Ende schadet sich die CSU mit derart dümmlichen Ideen nur selbst. Schade für die CSU, aber zum Glück kein Schaden für das Land.

Es grüßt herzlich

Ihr JL7

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