Hodor! oder der Beißreflex der CDU/CSU

Werte Leserinnen und Leser,

Derzeit führen unsere Innenpolitiker und -experten wieder einmal vor, dass unsere bunte (und heute gerade reichlich grau-bewölkte) Welt doch auch ganz simpel schwarz-weiß gesehen werden kann. Denn wieder einmal wird die Welt durch Terroristen bedroht. Die Salafisten patrouillieren in Wuppertal und prügeln sich in Celle und Hamburg, und womöglich sind bereits Rückkehrer aus dem Irak unterwegs, um uns mit mitgebrachten Panzerfäusten zu zeigen, wie man dort Staat macht.

Ganz gleich, wie man zu dieser „Bedrohung“ nun stehen mag – die Innenexperten der CDU/CSU haben bereits ihre geliebte Antwort aus der Mottenkiste gezogen: „Sicherheitsgesetze verschärfen!“

Selbst wenn man unterstellt, dass die „Experten“ garantiert keine Hintergedanken haben und die geforderte Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung nur dem Kampf gegen den islamistischen Terrorismus dienen soll, so sollten diese Experten aber längst wissen, dass gerade islamistische Terroristen nicht einmal durch die Todesstrafe von ihrem Vorhaben abgehalten werden können. Schließlich warten im Paradies ja jene 72 Jungfrauen auf jeden Märtyrer.

Ich kann daher den Experten nur raten, ihren Schlachtruf zu ändern. „Schützt unsere Jungfrauen“! muss es heißen – denn ohne Jungfrauen ist der Märtyrertod für die meisten so witzlos wie die tägliche Dusche in der Strafvollzugsanstalt.

Aber vielleicht genügt es auch zu verstehen, dass unser Strafrecht geschaffen ist für jene, die hier leben wollen. Terroristen lassen sich weder durch härtere Strafen aufhalten noch durch Denkverbote, wie sie in der CDU gerade gefordert werden. Ihnen die Meinungsfreiheit zu opfern, hieße, sie ohne Kampf gewinnen zu lassen.

Es grüßt herzlich

Ihr JeanLuc7

P.S. Für alle Nichteingeweihten: Das Wort „Hodor“ bezeichnet einen Nebencharakter aus der Roman- und Filmreihe „Game of Thrones“. Dieser beherrscht in allen Lebenslagen nur ein Wort: „Hodor“ – daher heißt er praktischerweise auch so.

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